Kurz vor dem Zielbogen noch abgefangen
Geschrieben am 05.07.12 | Presse |
(Torgauer Zeitung vom 2. Juli). Bestes Wetter – ein wenig zu viel des Guten. Ein unverhofft großes Teilnehmerfeld – 117 Damen und Herren, darunter einzelne Topathleten der sächsischen Triathlonszene. Eine Menge Zuschauer – gut 500 bis 600 im Strandbad und an der Strecke. Und eine interessante Streckenführung – die für die „Profis“ ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Alles in allem eine tolle Veranstaltung, der 1. Torgauer Teiche Triathlon – kurz TTT, für die es von allen Seiten viel Lob gab.
Alexander Martin aus Leipzig, der für den SV Handwerk Leipzig Triathlonwettkämpfe bestreitet, ist der große Sieger des 1. Torgauer Teiche-Triathlons.
Mit einem fulminanten und unwiderstehlichen Schlussspurt stahl der 29-Jährige noch dem Lokalmatador Stephan Golatowski (Team Isaac Torgau/SV Lok Eilenburg) den sicher geglaubten Sieg. 1:02,53 Stunden benötigte Martin für seinen Sprint durch 500 Meter Wasser, auf der 20-Kilometer Radstrecke und 5-Kilometer-Laufstrecke und knöpfte am Ende dem völlig verausgabten Golatowski 17 Sekunden ab. Der 28-Jährige Torgauer sah alsbald nach dem klaren Sieger aus.
Doch dann … Mit einem Massenstart ging es in den warmen Großen Teich. Ehe die Hobby-Triathleten sich zurecht und ihren Platz im Wasser gefunden hatten, vergingen wertvolle Minuten. Nach nur 9:51 Minuten verließ Elias Gramowski (kein Verein) den Großen Teich und sattelte auf das Rad um. Der spätere Sieger Alexander Martin brauchte eineinhalb Minuten länger, ehe er wieder trockenen Boden unter den Füßen hatte.
Galatowski war schon längst auf der Radstrecke und fuhr mit einer Topzeit von 26:15 Minuten seinem Sieg entgegen. Die letzten Freizeitsportler kämpften sich unterdessen durch den Schlick, den Schlamm und die Algen. Als Golatowski sein Rennrad in die Halterung hing und die Laufschuhe fix anzog, war von der Konkurrenz noch nichts zu sehen. „Gola“ ging unter dem Riesenbeifall der Zuschauer auf die Laufstrecke. Gut vier Minuten später schlüpfte Martin in die Langlaufschuhe und startete ein paar Raketen. Auf der zweiten Runde pirschte sich der Leipziger Schritt um Schritt an Golatowski heran. Auf der langen Uferstraße hatte er dann Sichtkontakt. Martin zündete ein letzte Rakete, schaltete den Turbo ein und schnappte sich Golatowski fünfzig Meter vor dem Strandbad. Gola konnte nicht mehr parieren und ließ den Leipziger ziehen. Ein tolles Finish mit einem unverhofften Ende, bei dem die Fans, Neugierigen am Zielbogen laut applaudierten.Übrigens, Martin und Galatowski waren mit ihrer Siegerzeit noch schneller als das beste Dreierteam, das für seinen Run 1:03,33 Stunden benötigte.
Unterdes kämpfte die Konkurrenz unterwegs noch mit den Tücken der Radstrecke beziehungsweise mit der Hitze auf der Laufstrecke. Doch alle bissen die Zähne und Pobacken zusammen, meisterten die Strecke und fühlten sich im Ziel angekommen wie Sieger.
Auch das Veranstalterduo Henri Leuschner nebst Entenfang-Gastronom Karl-Friedrich Potzelt sehen sich ebenfalls als Gewinner. Leuschner, der Sportler an der Seite des völlig unsportlichen Pozelt – mal abgesehen vom Bierglasschieben – hatte bislang mit dem Triathlon nichts zu tun, stampfte jedoch eine Veranstaltung aus dem Boden, die von den Aktiven und Zuschauern viel Anerkennung erhielt. „Respekt Karli und Henri!“, so der Tenor der Leute im Strandbad und an der Strecke. Fakt ist, Karli Potzelt wird in seinem Leben nie Triathlet werden, aber einen weiteren Triathlon zusammen mit Henri Leuschner im Strandbad zu veranstalten, kann er sich vorstellen: „Ich bin sehr positiv überrascht. Auch die Zuschauer sind angetan. Ich hätte nie gedacht, dass diese Veranstaltung, die ich als Ergänzung zum Katharina-Tag sehe, so angenommen wurde. Die Behördengänge waren schwierig und langwierig. Am Ende gab uns der Erfolg recht. Es war toll“.
Auch Partner Leuschner, der gestern völlig kaputt, schwer in den Seilen hing, sprach von einer „prima Sache“. Er hofft und wünscht, dass der TTT 2013 eine Neuauflage erfährt. Und dies wieder mit so toller Unterstützung von Vereinen und Freunden, wie etwas vom Rock-’n’-Roll-Club „Ireen“.
Platzierungen Einzelstarter – 1. Alexander Martin (SV Handwerk Leipzig) 1:02,53 Stunden; 2. Stephan Golatowski (Team Isaac Torgau/Lok Eilenburg) 1:03,10; 3. Maik Benndorf (SC Riesa) 1:07,17; 4. Enrico Siegbrecht (Team Erdinger Alkoholfrei) 1:07,30; 5. Thomas Galle (SC Riesa) 1:08,04; 6. Sven Reuther (SSV Eilenburg) 1:10,03; 7. Christian Biallas (Lallasbande) 1:10,35; 8. Florian Kühne (LFV Oberholz) 1:11,09; 9. Marco Ihbe (Reppis) 1:11,44; 10. Marcus Gerstenberg (LFV Oberholz) 1:12,08
Platzierungen Team-Triathlon – 1. Team Joy-Alive.com (André Lennig, Rico Barcik, Christoph Winkler) 1:03,33; 2. Team Alone (Peter Schwenke, , Christoph Schurig) 1:10,58; 3. Team Klitzschen (Mike Richter, Hennig Otto) 1:11,50; 4. Team Flotte Feger 1:13,59; 5. Team Richard I (Thomas Landes, Matthias Fröhner, Reiner Kampka) 1:14,52; 6. Team Hingefallert (Diana Kammer, Sven Müller, Jens Scholz) 1:16,11; 7. Team 162 (Mirko Stock, Holger Kleesel, Holger Bean 1:28,58; 8. Team Achilles Szene (Jörg Schmidt, Silvio Bail, Hagen Wendt) 1:16,25; 9. Team MCJ (Alex Zinke, Christian Breitzmann, Tobias Melms) 1:19,19; 10. Team Alte Herren (Stefan Steinbrecher, Tilo Süptitz, Mike Steinbrecher) 1:21,37