Glocknerkönig 2019
Geschrieben am 29.06.19 | Freizeitteam, Rückblick |
Ein ErFAHRungsbericht von Markus Zielke:
Eigentlich bin ich keine „Bergziege“, aber mit einer gewissen Tradition gehört der Glocknerkönig zu den festen Terminen in meinem jährlichen „Rennkalender“.
Als ich 2013 mit dem Radsport begann, war dieses Event meine erste große Herrausforderung. Ich habe mich damals auf der Klassikerstrecke nach oben gekämpft, mit einer grottenschlechten Zeit, aber geschafft. Seither zieht mich der Berg jedes Jahr magisch an, so auch am 02.06.2019.
Traditionell kehren meine Freunde und ich im Hause Grabmayr ein, wo wir mit den Jahren quasi zur Familie gehören dürfen. Anni Grabmayer versorgt ihre „Bubn“ mütterlich. Hans Grabmayr, mittlerweile über 90 Jahre alt, von allerlei Zipperlein geplagt, aber voller Humor hat als Zimmermann die Hochalpenstraße mit gebaut.
Und wenn er von seinen Stahlroß-Fahrten auf den Glockner erzählt ( zu dritt, zwei Räder, keine Bremsen) schau ich schon etwas beschämt auf meinen Carbonrenner.
Dieses Jahr sollte es zum zweiten Mal auf die Ultrastrecke, bis zum Edelweiß hinauf gehen. Die Veranstaltung ist hervorragend organisiert und bietet dem Amateur neben dem Naturerlebnis eine herausragende Radsportveranstaltung. Somit ging es am 02.06.2019 , 07:00 Uhr von Bruck aus mit Glockengeläut und „Highway to Hell“ aus den Boxen auf die knapp 30km-Strecke nach oben. Ab der Mautstelle Ferleithen war es mit insgesamt 2500 Teilnehmern ein Kampf gegen den Berg und den inneren Schweinehund. Nachdem im flacheren Teil die Oberschenkel sich bemerkbar machten habe ich am Berg meinen Rhythmus gefunden. Sensationell und schmerzhaft waren die letzten 1,5 km zum Edelweiß bei 16% Steigung und Kopfsteinpflaster, dieses Jahr durch meterhohe Schneewände rechts und links. Man hatte das Gefühl, durch einen Kühlschrank zu stapfen. Wer aufhört zu treten, fällt um. Nach 2h39min habe ich dann das Ziel erreicht und wurde mit der traditionellen Finishermedaille und einer einmaligen Aussicht belohnt. Das allein ist ein Grund, im nächsten Jahr bei der 25. Austragung des Glocknerkönig wieder dabei zu sein.
Übrigens habe ich Hans Grabmayr gesagt, er müsse noch mal nacharbeiten, weil der Glockner jedes Jahr steiler wird. Seine Antwort: „Das habe ich beim letzten Mal auch gemerkt.“