Die Konkurrenz stehen gelassen
Geschrieben am 20.06.12 | Presse |
(Torgauer Zeitung v. 20. Juni). Mit einer taktischen Meisterleistung sicherte sich am Samstag Karsten Volkmann vom Team Isaac Torgau den Sieg im Herren-Rennen des zum 9. Mal aufgelegten Oberguriger Straßenpreises. Volkmanns Standortbestimmung, eine Woche vor der deutschen Meisterschaft in Grimma, endete mit einer Galavorstellung. Der 33-Jährige zersägte die Konkurrenz in Kleinholz und hatte im Ziel über eineinhalb Minuten Vorsprung.
Mit der Präzision eines schweizer Uhrwerks und der Kraft eines russischen Dampfhammers spulte Volki die 13 Runden mit einer Gesamtdistanz von 91 Kilometern herunter und finishte nach 2:10,30 Stunden. Vier Runden vor Schluss fuhr Volkmann eine Attacke, die nur Johannes Heider (Team Univega) parieren konnte und zunächst mitfuhr, dann aber das Volkmannsche Tempo nicht mitgehen konnte und aus dem Rennen ausstieg. Platz 2 sicherte sich Stefan Gaebler, gefolgt von Teamkollege Fabian Pohl (beide Team Univega).
Das Team Isaac Torgau war mit insgesamt vier Fahrern bei diesem schweren Rundstreckenrennen am Start. Tobias Dörrer und der junge Eric Reuter hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Teamkollege Ronny Freiesleben, konnte auch nichts für Volkmann tun, denn der war schlichtweg zu schnell an diesem Tag. Als Achtzehnter überquerte Bahnspezialist Freiesleben die Ziellinie.
Die derzeitige Nummer Eins des Teams Isaac Torgau ist gut gerüstet für das nationale Championat, bei dem am Sonntag (11 Uhr Start/Ziel Wurzener Straße/Schiller-Straße) 159 Fahrer, darunter die deutschen Topfahrer wie etwa Robert Wagner, Jens Voigt, Linus Gerdemann (Team Radioshack-Nissan), Gerald Ciolek, Bert Grabsch (Omega Pharma Quick Step), Danilo Hondo (Lampre ISD), André Greipel (Lotto Belisol), Volkmanns guter Freund Marcus Burghardt (BMC Racing) oder Jan Grischa Niermann (Rabobank) und Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda), an den Start gehen. Volkmann, der sich über seine Erfolge und Platzierungen qualifizierte, geht als Solist in das schwere Rennen, bei dem die Protagonisten die gut 800 Meter steil ansteigende Wurzener Straße und den Anstieg durch den Laubwald auf der Kohlestraße nach Döben (12 Prozent) jeweils 19-mal hinaufblocken müssen. Doch der 33-Jährige ist eher ein Fahrer der Kategorie Bergziege statt Sprinter und dies sollte kommenden Sonntag zum Vorteil sein. Die Endplatzierung spielt ob des Klassefelds an ProTour-Fahrern eine Nebenrolle, der Start von Volkmann allein ist schon ein Riesenerfolg.