Alex tritt fortan für die Pushbikers in die Pedalen

Geschrieben am 26.02.16 | Allgemein |

Maloja

Trainingslager vor wenigen Tagen auf Sardinien: Auswertung der Trainingsergebnisse von Alex. Foto MP

(Torgauer Zeitung v. 26.2.) Zweifelsohne, Alexander Müller hat mit seinen Erfolgen und seiner netten Umgangsart den Torgauer Radsportverein Team ISAAC Torgau bekannt gemacht und dies weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Der 29-Jährige arbeitet als Qualitätssicherungsmeister am Eurofighter bei der deutschen Luftwaffe, lebt im bayrischen Hohenwart. Seit zwei Jahren ist der Sachse mit der Bayerin Ramona Zach, die einer Hopfenbauern-Familie entstammt, verlobt. Im Mai wird der Torgauer sein Madel vor den Traualtar führen. Für Schlagzeilen in der Radsportszene sorgt jedoch Müllers Wechsel vom Team ISAAC zum Team Maloja Pushbiker vom RSV Irschenberg. Die Torgauer Zeitung sprach mit dem 29-Jährigen.

Seit wann lebst, arbeitest Du in Bayern?

Alexander Müller: Seit Dezember 2008. In diesem Jahr werden es also acht Jahre.

Denkst Du schon bayrisch?

Nach den ganzen Jahren schon. Vor allem was das Grüßen mit Servus anbelangt.

Brauchst Du noch ein Wörterbuch „Bayrisch – Deutsch“?

Manchmal schon, vor allem auf dem Hopfenhof meiner Schwiegereltern. Da wird arg Mundart gesprochen.
Die Probe aufs Exempel: Was sind Abbeerln? Und wer oder was ist eine Mähre?

Puh, da muss ich im Wörterbuch nachschlagen.

Dann übersetze ich mal. Abbeerln steht für Beeren. Zum Beispiel Holunderbeeren oder Johannisbeeren pflücken. Und Mäh-ren steht für altes,geschundenes Roß. Oder aber – höre zu! – alte, bösartige Frau! Oh, dass habe ich nicht gewusst.

Fühlst Du Dich wohl in Bayern?

Ja, auf jeden Fall. Die Hallertau ist wunderbar und toll zum Radfahren. Die Lebensfreude ist sehr hoch und das Essen ist bestens. Mehr brauche ich nicht zum Wohlfühlen.

Wie stehen die Chancen, dass Du zurück nach Torgau kommst?
Eher schlecht. Mein Arbeitsplatz ist sicher und die Hausplanung lüuft bereits.

Deshalb auch logisch Dein Wechsel vom Radsportverein Team ISAAC Torgau zum Team Maloja Pushbikers vom RSV Irschenberg?

Beim Team ISAAC habe ich mich trotz Entfernung immer rundum wohl und professionell gefühlt. Aber es wurde Zeit für eine Veränderung, da war und ist es für mich fast egal, wo der Hauptsitz des neuen Teams ist.

Sind die Pushbikers auf Dich zugekommen?

Im Airbus nach Südkorea zur MilitärOlympiade im vergangenen Jahr kam der erste ernsthafte Kontakt mit Topfahrern wie Marcel Kalz und Stefan Schäfer von den Pushbikern zustande, danach gab es die Bewerbung und die Zusammenkunft mit Teamchef Christian Grassman.Dein bayrisches Team ist ja auf gutem Weg seinen Bekanntheitsgrad in Deutschland und Europa zu erhöhen. Wodurch?

Ganz einfach: Das Motto der Pushbikern ist „Sei schnell mit Style!“ Den Style bekommen die Pushis durch Klamotten und Material der Sponsoren. Der Erfolg kommt durch sehr gute Wettkämpfe, Disziplin und hartes Training.

Kannst Du uns einmal kurz Dein neue Team vorstellen! Ist es ein Profiteam oder Semiprofi-Team? Welchen Status hat das Team?

Es ist ein Semiprofi-Team, was sich sehr stark im Bereich Bahnradsport präsentiert. Vom Deutschen Meister bis hin zum Weltmeister ist alles in höchster Kategorie im Team vertreten. Vom Budget und durch die Professionalität in der Planung, Organisation und Durchführung ist es sogar ein Niveau auf Profiebene.

Wie sieht Deine Saisonvorbereitung aus?

Der Winter ist lang und hart, bisher habe ich mehrere tausend Kilometer auf verschiedenen Bikes, Skates und Ski abgespult. Bis vor wenigen Tagen war ich mit der Sportfördergruppe und der Militär-Nationalauswahl auf Sardinien zum Kilometer- und Höhenmetersammeln gewesen. Im April geht dann die Saison los.

Welche Projekte, Rennen und Vorgaben gibt es für Dich 2016? Und welche Aufga- be kommt Dir zu?
Ich werde 2016 mal etwas ganz anderes ausprobieren. Und das ist meine erste neue Veränderung. Die Pushbiker setzen mich in der Fixie-Szene (Anm. d. Red.: spezielle Rennräder, die mit nur einem Gang gefahren werden) ein, um Parallelen zwischen Fixed-Gear-Straßenrennen und Bahnrennen herzustellen. Das bedeutet, ich fahre in der deutschen RadRace-Serie und bei den international RedHook-Criterium Serie, mit Rennen in New York, Mailand, Barcelona und, und, und mit. Natürlich nehme ich auch die wichtigen Straßenrennen und Kriterien in Deutschland mit.

Die Majola Pushbikers sind auch bei Rennen auf der Bahn international erfolgreich. Ist der Bahnradsport ein Thema für Dich?

In diesem Jahr erstmal nicht. Früher war ich auch mal ein starker Bahnfahrer.

Stimmt es, dass Du aber trotz deines Wechsels Mitglied beim Team ISAAC Torgau bleibst? Weshalb? Und welche Chancen ergibt sich für deinen Heimatverein, dass Du für ihn noch Rennen fährst?

Ja, das stimmt. Ich werde erstmal passives Mitglied beim Team Isaac bleiben, da ich mich seit meiner Profizeit bei Milram mit diesem Verein und der Familie Rieger identifiziere, Spaß am Sport bedeutet für mich auch Pflege von Freundschaften und Beziehungen. Rennen wie die Baltyk Rundfahrt in Polen würde ich sehr gerne mit und für meinem Heimatverein Team Isaac fahren wollen.

Gespräch: Thomas Manthey

mehr über den Radsport in der Region Torgau auf

www.torgauerzeitung.com

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